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Rentencockpit dringend benötigt

By 8. Juni 2018Mai 17th, 2019Pressemitteilung

PRESSEMITTEILUNG

Die Menschen in Deutschland wollen eine unabhängige Information über ihre Rente, die alle Alterseinkünfte umfasst. Wer ein derartiges „Rentencockpit“ nutzt, spart mit hoher Wahrscheinlichkeit mehr für die Altersvorsorge. Ganz besonders könnten Menschen mit geringerer Finanzbildung profitieren. Zu diesen Ergebnissen kommt die erste wissenschaftliche Studie über die technische Machbarkeit und den Nutzen einer Renteninformationsplattform. Sie wurde unter Federführung von Professor Andreas Hackethal von der Frankfurter Goethe Universität und dem Max-Planck Institut für Sozialrecht und Sozialpolitik in Zusammenarbeit mit der Deutschen Renten Information e.V. (DRI) und zwei führenden Kreditinstituten erstellt.

So haben gut 20 000 Menschen während der nur zweiwöchigen Einladungsphase einen Fragebogen zum Thema Altersvorsorge und Finanzentscheidungen heruntergeladen. Über zwei Drittel, nämlich 14.267 haben ihn komplett ausgefüllt. „Dieses riesige Interesse zeigt uns, wie sehr die Menschen über ihre gesamte Rente Bescheid wissen wollen“, sagt Professor Andreas Hackethal.

In einem weiteren Schritt mussten die Teilnehmer dann sämtliche Altersvorsorgeverträge bereitstellen, damit daraus dann die Alterseinkünfte sowohl aus der gesetzlichen, der betrieblichen und auch der privaten Rente errechnet werden konnten. Obwohl dies mit beträchtlichem Aufwand verbunden war, lieferten immerhin noch 1061 Teilnehmer diese Daten. „Damit können wir statistisch signifikante Aussagen treffen“, sagt Hackethal.

Die so errechneten Rentencockpits stiften großen Nutzen, wie sich in einer zweiten Befragung zeigte. Sagten vorher mit 66 Prozent zwei von drei Befragten, sie könnten ihr Alterseinkommen nicht einschätzen, fühlten sich nun 61 Prozent gut über die Altersvorsorge informiert. 64 Prozent empfinden das Rentencockpit als klar hilfreich.

Diese Werte machen deutlich, wie nützlich ein derartiges Rentencockpit für Durchblick bei der Altersvorsorge wäre. Dies gilt umso mehr, als die Teilnehmer ein überdurchschnittliches Interesse am Thema Altersvorsorge und eher besseres Finanzwissen hatten. 78 Prozent beantworteten im ersten Fragebogen drei grundlegende Fragen zum Finanzwissen richtig. Im Schnitt der Bevölkerung gelingt das nur 53 Prozent. „Wir gehen deshalb davon aus, dass ein derartiges Rentencockpit bei einer für Deutschland repräsentativen Stichprobe noch weit größeren Nutzen stiften würde“, sagt Hackethal, der auch Vorstandsvorsitzender der Deutsche Renten Information e.V. (DRI) ist.

Die Deutsche Renten Information e.V. (DRI) hat deshalb im Mai 2018 mit zehn leistungsstarken Partnern aus Finanzindustrie und Wissenschaft die Arbeit an einem Prototyp für ein derartiges Rentencockpit begonnen. Die DRI ist unabhängig und schafft mit ihrem Prototyp eine offene Plattform für alle privaten und öffentlichen Rententräger. Bis spätestens Ende 2019 sollen Nutzer und Nutzerinnen einfach, datensicher und auf Knopfdruck ihre gesamten Alterseinkünfte einsehen können.