Ein Studienergebnis mit politischer Sprengkraft:
Sparer legen gezielter Geld zurück, wenn sie über ihre Ansprüche im Alter Bescheid wissen.
Die Altersvorsorge in Deutschland ist nicht im besten Zustand. Darauf deuten verschiedene politische Initiativen hin, die zweite und dritte Säule der Altersvorsorge – also ihr betriebliches und ihr privates Standbein – zu fördern. Im Koalitionsvertrag haben sich Unionsparteien und SPD unter anderem dazu bekannt, durch eine säulenübergreifende Darstellung der Rentenansprüche aus verschiedenen Quellen die Transparenz zu verbessern.
Rückenwind für dieses Vorhaben kommt nun von der ersten großangelegten wissenschaftlichen Studie über Machbarkeit und Nutzen eines solchen Ansinnens. Wissenschaftler der Frankfurter Goethe-Universität und des Max-Planck-Instituts für Sozialrecht und Sozialpolitik haben dafür mit der Deutschen Bank und der Commerzbank kooperiert. Die beiden Institute kontaktierten ihre Kunden und ermunterten sie, an einem Experiment teilzunehmen, durch das sie mehr Durchblick bei der Rente erhielten. „Die Ergebnisse der Pilotstudie sollen die Faktenlage in der politischen Rentendebatte in Deutschland und Europa verbessern“, schreibt das Autorenteam, zu dem der Finanzprofessor Andreas Hackethal und die Rentenspezialistin Tabea Bucher-Koenen zählen, im Ergebnisbericht.
Von den angeschriebenen Kunden begannen 20.000, einen Fragebogen zu bearbeiten. 14.267 füllten ihn vollständig aus. Das werten die Forscher als Zeichen dafür, dass es ein großes Interesse an transparenten Renteninformationen gebe. Im zweiten Schritt mussten sich die Teilnehmer registrieren und persönliche Daten angeben. Nur noch etwa die Hälfte der Teilnehmer (7.046) blieb dabei. Als es darum ging, persönliche Rentendaten per Handyfoto, Upload oder Post bereitzustellen, sprang noch einmal ein großer Teil der Teilnehmer ab, so dass 1.061 übrig blieben. Aus der hohen Zahl an abgesprungenen Teilnehmern leiten die Autoren ab, dass vereinfachte Daten und Schnittstellen die Hürden senkten, sich über Rentenansprüche zu informieren.
Die Menge der übrig gebliebenen Teilnehmer sei statistisch aussagekräftig. Allerdings war der durchschnittliche Bildungsgrad ebenso höher als in der Gesamtbevölkerung wie das durchschnittliche monatliche Bruttoeinkommen (5.055 Euro). „Offenbar bedingt die freiwillige Teilnahme eine Selbstselektion von Kunden und damit möglicherweise verzerrte Ergebnisse im Vergleich zur Grundgesamtheit in der Bevölkerung“, heißt es in der Studie. Aus dem Fragebogen ergibt sich, dass 80 Prozent der Teilnehmer ihre Standmitteilungen verstehen, 53 Prozent meinen, zu wenig zu sparen, 43 Prozent haben Angst vor Altersarmut, und 66 Prozent können ihr Alterseinkommen nicht einschätzen.
Rückenwind für dieses Vorhaben kommt nun von der ersten großangelegten wissenschaftlichen Studie über Machbarkeit und Nutzen eines solchen Ansinnens. Wissenschaftler der Frankfurter Goethe-Universität und des Max-Planck-Instituts für Sozialrecht und Sozialpolitik haben dafür mit der Deutschen Bank und der Commerzbank kooperiert. Die beiden Institute kontaktierten ihre Kunden und ermunterten sie, an einem Experiment teilzunehmen, durch das sie mehr Durchblick bei der Rente erhielten. „Die Ergebnisse der Pilotstudie sollen die Faktenlage in der politischen Rentendebatte in Deutschland und Europa verbessern“, schreibt das Autorenteam, zu dem der Finanzprofessor Andreas Hackethal und die Rentenspezialistin Tabea Bucher-Koenen zählen, im Ergebnisbericht.
Von den angeschriebenen Kunden begannen 20.000, einen Fragebogen zu bearbeiten. 14.267 füllten ihn vollständig aus. Das werten die Forscher als Zeichen dafür, dass es ein großes Interesse an transparenten Renteninformationen gebe. Im zweiten Schritt mussten sich die Teilnehmer registrieren und persönliche Daten angeben. Nur noch etwa die Hälfte der Teilnehmer (7.046) blieb dabei. Als es darum ging, persönliche Rentendaten per Handyfoto, Upload oder Post bereitzustellen, sprang noch einmal ein großer Teil der Teilnehmer ab, so dass 1.061 übrig blieben. Aus der hohen Zahl an abgesprungenen Teilnehmern leiten die Autoren ab, dass vereinfachte Daten und Schnittstellen die Hürden senkten, sich über Rentenansprüche zu informieren.
Die Menge der übrig gebliebenen Teilnehmer sei statistisch aussagekräftig. Allerdings war der durchschnittliche Bildungsgrad ebenso höher als in der Gesamtbevölkerung wie das durchschnittliche monatliche Bruttoeinkommen (5.055 Euro). „Offenbar bedingt die freiwillige Teilnahme eine Selbstselektion von Kunden und damit möglicherweise verzerrte Ergebnisse im Vergleich zur Grundgesamtheit in der Bevölkerung“, heißt es in der Studie. Aus dem Fragebogen ergibt sich, dass 80 Prozent der Teilnehmer ihre Standmitteilungen verstehen, 53 Prozent meinen, zu wenig zu sparen, 43 Prozent haben Angst vor Altersarmut, und 66 Prozent können ihr Alterseinkommen nicht einschätzen.
Krohn, Philipp; Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) vom 07.06.2018
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